Die Stadt Schömberg liegt im Zollernalbkreis in Baden-Württemberg. Mit rund 4.600 Einwohnern inkl. dem Stadtteil Schörzingen bildet Schömberg das Zentrum des Oberen Schlichemtals.

Schömberg im Zollernalbkreis

Die Stadt Schömberg liegt rund zehn Kilomenter südwestlich von der Großen Kreisstadt Balingen und ungefähr zehn Kilometer nordöstlich von Rottweil, der ältesten Stadt Baden-Württembergs. Die Gemarkung grenzt an die Landkreise Rottweil und Tuttlingen. Die Nachbargemeinden von Schömberg sind Dautmergen, Dormettingen, Dotternhausen, Ratshausen, Weilen unter den Rinnen (alle Zollernalbkreis), Deilingen (Lkr. Tuttlingen), Wellendingen (Lkr. Rottweil), Rottweil und Zimmern unter der Burg (im Uhrzeigersinn beginnend im Norden).

Durch Schömberg führt die Bundesstraße 27, welche den Ort in zwei Hälften trennt. Der Großteil des Stadtgebietes liegt östlich der B27, die Wohngebiete Ob Gassen, Gutleutgarten und die Äagat (Egert), sowie das Industriegebiet Nord westlich davon. Auch für die Schömberger Fasnet stellt die B27 immer mal wieder ein Hindernis dar, sowohl bei Fasnetsumzügen, sowie auch für die vielen Narren und Maschgera, welche bei ihren Wegen von zuhause oder auch von Wirtschaft zu Wirtschaft diese Straße, welche täglich von ca. 21.000 Fahrzeugen befahren wird, überqueren müssen.

Im und um das Stadtgebiet liegen die höchsten Berge der Schwäbischen Alb u. a. der Lemberg (höchster Berg der Schwäbischen Alb mit 1.015 m), der Plettenberg (1.002 m) mit dem weit sichtbaren Fernmeldeturm, sowie dem Steinbruch und der Seilbahn der Firma Holcim, sowie der Oberhohenberg (1.010 m).

Schömberg hat um die 4.700 Einwohner (davon 1.300 im Stadtteil Schörzingen) und eine Gemarkungsfläche von 2.326 Hektar (davon 834 Hektar im Stadtteil Schörzingen). Überbaut sind davon 341 Hektar.

Stausee & Tourismus in Schömberg

Überregionale Bekanntheit hat die Stadt nicht nur wegen der einmaligen Schömberger Fasnet, sondern auch wegen der Schlichemtalsperre, umgangssprachlich einfach nur Stausee. Der Stausee entstand von 1940 bis 1944 für die Firma Rohrbach (heute Holcim) im benachbarten Dotternhausen, welche aus dem Stausee Kühlwasser entnommen, sowie mit Wasserkraft Strom erzeugt haben. Zur Stromerzeugung wird der Stausee weiterhin genutzt, zudem ist der Stausee einer der wichtigsten Orte im Naherholungsgebiet Oberes Schlichemtal.

Der Stausee hat eine Fläche von über 10 Hektar und speichert über 1,1 Mio Kubikmeter Wasser. Um den Stausee führt ein 2,5 km (ohne Vorsee) bzw. 3,4 km (mit Vorsee) langer Rundweg. Die Eisenbahnstrecke nach Balingen überquert den Stausee über ein Viadukt mit drei Bögen, welches 83 Meter lang und 19 Meter hoch ist.

Die Schlichem, welche den Stausee speist, entspringt in Tieringen und fließt über Hausen am Tann und Ratshausen nach Schömberg, bevor sie weiter über Dautmergen, Böhringen, Rotenzimmern nach 34 Kilometern bei Epfendorf in den Neckar fließt.
Entlang der Schlichem führt der Schlichemwanderweg, welcher seit 2014 vollständig erschlossen und von der Quelle bis zur Mündung führt.

Besonders die einmalige Topografie in und um Schömberg zieht jährlich viele Touristen nach Schömberg. Zusätzlich zum Campingplatz direkt am Stausee gibt es zahlreiche Hotels und Ferienwohnungen. Neben dem Stausee und natürlich der Fasnet sind besonders Wander- und Radtouren um und auf die umliegenden Berge häufige Ziele der Gäste.

Geschichte des “Städtles”

Schömberg wurde 1255 n. Chr. das erste mal urkundlich erwähnt. Die Vorgängersiedlungen auf dem heutigen Stadtgebiet wurden bereits im 8. Jahrhundert erstmals erwähnt. Es gibt zudem diverse Keltengräber in und um Schömberg, weshalb es Besiedlungen bereits deutlich früher gab. Bis zum Jahr 2004 ging man von einer Ersterwähnung im Jahre 1267 aus.

Die Stadt gehörte anfangs zu Zollern, ab 1267 dann zu Hohenberg, welches 1381 an Österreich verkauft wurde. Somit war Schömberg langezeit vorderösterreichisch, weshalb bis heute die Stadtfarben rot-weiß sind. Erst 1806 wurde Hohenberg württembergisch.

Seit 1362 besitzt Schömberg Marktrecht. Das Schömberg schon davor Stadtrecht besaß, wird in einer Urkunde aus dem Jahre 1269 erwähnt. Schömberg zählt zu den kleineren, aber lange nicht zu den kleinsten Städten in Deutschland.

Im 16. und 17. Jahrhundert blieben auch Schömberger Einwohnerinnen und ein Einwohner nicht von der Hexenverfolgung verschont.

Am 9. Dezember 1750 gab es einen großen Stadtbrand, dem die ganze Stadt zum Opfer gefallen ist. Drei Jahre später war die gesamte Stadt wieder aufgebaut. Ob bereits Fasnethäser existierten und hierbei unwiederbringlich zerstört wurden, lässt sich nicht belegen.

Im 17. und 18. Jahrhundert wurden viele Häuser durch weitere Brände und Kriege zerstört.

1795 gründeten sich verhältnismäßig spät die ersten Handwerkszünfte im Städtle, die bis zur Gründung der Narrenzunft im Jahre 1922 die Fasnet organisierten.

Eine Urkunde aus dem Jahre 1796 belegt, dass es zu dieser Zeit bereits Fasnethäser in Schömberg gab. Das heute älteste, noch erhaltene Häs ist der Alte Harzer, welcher aus dem Jahre 1812 stammt. Vor allem die Husaren erinnern heute noch an die vorderösterreichische Zeit.

Um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert wurden erste Hauswasserleitungen (ab 1896) und Hausstromanschlüsse (ab 1910) verlegt. Zu dieser Zeit gab es bereits viele Fasnetsaktivitäten, welche durch die Handswerktszünfte organisiert wurden.

Noch vor dem Ersten Weltkrieg wurde die Bahnstrecke nach Balingen (inkl. Viadukt) 1911 fertiggestellt, bevor 1928 die Bahnstrecke nach Rottweil erweitert wurde. Letztere wurde ab 1971 jedoch wieder demontiert und steht somit heutzutage nicht mehr zur Verfügung. Die Bahnstrecke endet heute bei der Firma FBW im Südwesten der Stadt.

Im Ersten Weltkrieg fallen 39 der 257 Schömberger an den Fronten.

Nach dem Ersten Weltkrieg gründete sich 1922 die Narrenzunft Schömberg e. V. offiziell und organisiert seither die Fasnet im Ort. → siehe auch Geschichte der Schömberger Fasnet

Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten gab es 1938 eine Kreisreform, seit welcher Schömberg zum Landkreis Balingen gehört. In den letzten Monaten des Zweiten Weltkriegs gab es mehrere Konzentrationslager in und um das Städtle, in welchen im Rahmen des Unternehmens Wüste versucht wurde, aus Ölschiefer Öl zu gewinnen. Bei der völlig unrentablen Arbeit kamen hunderte Häftlinge um. Daher gibt es in Schömberg und in Schörzingen jeweils einen KZ-Friedhof.

1973 wurde der heutige Stadtteil Schörzingen eingemeindet. Schörzingen wurde bereits im Jahre 785 erstmals urkundlich erwähnt.

Traditionen und die Kirche

Bis heute gibt es neben der Fasnet zahlreiche Traditionen in Schömberg, die größtenteils einen kirchlichen Ursprung bzw. Hintergrund haben. Vor allem aber die Fasnet ist ein ursprünglich katholisches Fest, wobei heutzutage auch viele evangelische Ortschaften eine relativ junge Fasnet beherbergen und feiern. Viele dieser Gemeinden und Städte waren bereits deutlich früher württembergisch und somit größtenteils evangelisch geprägt, während das Städtle durch die österreichischen Einflüsse stets katholisch war.
Neben der Fasnet sind hier insbesondere Pfingsten mit dem Allebär und der Herrgottstag (Fronleichnam) die großen kirchlichen Feste, die den ganzen Ort betreffen.

In Schömberg werden bis heute alle kirchlichen Feste in der Stadtkirche St. Peter und Paul gefeiert. Schömberg als Zentrum der Seelsorgeeinheit Oberes Schlichemtal stellt auch weiterhin noch einen hauptamtlichen Pfarrer. Auf der anderen Seite des Schlichemtals gibt es die Wallfahrtskirche Palmbühl, in der hauptsächlich in den Sommermonaten Gottesdienste stattfinden und ebenfalls ein Ziel vieler, vor allem ausländischer – meist italienischer – Besucher ist.

Trotz der stark katholisch geprägten Gesellschaft gibt es auch eine evangelische Gemeinde gemeinsam mit dem Balinger Stadtteil Erzingen, welche beim Bahnhof ein Gemeindezentrum haben, sowie einen größeren muslimische Kulturverein, welchre sogar eine eigene Moschee besitzt, welche gleichzeitig auch als Gemeindezentrum dient.

Die Schömberger Vereine

Ohne sie wäre in Schömberg sicher einiges weniger los: Die Schömberger Vereine. Allein in der Stadt – also ohne Schörzingen – gibt es zahlreiche Vereine, sowohl im sportlichen Bereich (u. a. TG Schömberg mit verschiedenen Abteilungen wie Fußball, Handball, Turnen, Tischtennis, den Tennisclub, den Eisstockschießclub und den Wintersportclub), als auch im kulturellen Bereich (neben der Narrenzunft Schömberg u. a. die Stadtkapelle, den Liederkranz und die Historische Bürgergarde). Des Weiteren sind die Feuerwehr, das Deutsche Rote Kreuz und der Handels- und Gewerbeverein sehr präsent.

Viele der Vereine richten regelmäßige Veranstaltungen aus, die auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannt sind und Besucher nach Schömberg locken. Zu erwähnen sind hier u. a. das dreitägige Handballturnier Ende Juni, die Konzerte der Stadtkapelle und des Liederkranzes, aber auch Stadtfeste, Gewerbeschauen, sowie Spieltage und Wettkämpfe der Sportvereine bzw. TG-Abteilungen. Die Vereine helfen sich untereinander häufig aus, zumal die meisten Schömberger Einwohner in mehreren Vereinen aktiv sind.

Andere Schömbergs

Neben unserer Stadt Schömberg gibt es noch weitere Ortschaften mit dem Namen Schömberg in Deutschland und Polen.

  • Schömberg
    ca. 55 km entfernt; Ortsteil von Loßburg, Lkr. Freudenstadt, Baden-Württemberg
  • Schömberg
    ca. 100 km entfernt; Lkr. Calw, Baden-Würrtemberg
  • Schömberg
    ca. 500 km entfernt; Ortsteil von Weida, Lkr. Greiz, Thüringen
  • Chełmsko Śląskie (deutsch: Schömberg)
    ca. 750 km entfernt; Wojewodschaft Niederschlesien, Polen

Früher kam es häufig vor, dass Auto- und LKW-Fahrer nach Straßen suchten, die es im Städtle nicht gibt. Dann war sofort klar, dass mal wieder jemand im falschen Schömberg gelandet ist.

Im Zeitalter der Navigationsgeräte sollte man meinen, dass sich dieses Problem gelöst hat. Allerdings ist dem nicht so, da beim weit verbreiteten Navigationstool Google Maps die Eingabe von “Schömberg” ohne Postleitzahl ins Schömberg im Landkreis Calw führt. Jeder (!) Schömberger kann dazu mindestens eine kuriose Geschichte erzählen.

Eine der bekanntesten ist sicher die eines mittlerweile verstorbenen Bewohners des Seniorenheims. Er wollte seinen Lebensabend im schönen Schömberg im Schwarzwald verbringen, landete aber fälschlicherweise in unserem. Hier gefiel es ihm dann aber noch besser, weshalb er geblieben ist und bis zu seinem Tod im Städtle gewohnt hat.

Das Größte der besagten Namesvettern ist das im Landkreis Calw mit ca. 8.000 Einwohnern, gefolgt von unserem (ca. 4.700 Einwohner inkl. ca. 1.300 Einwohnern im Stadtteil Schörzingen), dem polnischen (ca. 2.100 Einwohner), dem Ortsteil von Loßburg (ca. 500 Einwohner) und schließlich dem Ortsteil von Weida mit lediglich ca. 100 Einwohnern.