Am ersten Tag der schwäbisch-alemannischen Fasnet dem 6. Januar findet in vielen Ortschaften – und auch in Schömberg – das Abstauben statt.
Fasnetsbeginn am 6. Januar
Die Fasnet beginnt nicht wie beispielsweise der Karneval am 11. November, sondern traditionell am Dreikönigstag dem 6. Januar. Allerdings pflegen auch manche schwäbisch-alemannischen Zünfte ein Brauchtum am 11. November, wie beispielsweise im Schömberger Stadtteil Schörzingen.
In vielen Orten wird am 6. Januar das Abstauben zelebriert. Aber auch andere Traditionen mit Peitschen, Glockengeläut usw. sind durchaus üblich.
Narrentreffen und alle anderen Veranstaltungen im Rahmen der Fasnet finden erst nach dem 6. Januar bis einschließlich Fasnetdienstag statt. Davor und danach finden in der traditionellen schwäbisch-alemannischen Fasnet keine fastnächtlichen Veranstaltungen statt.
In Schömberg beginnt die Fasnet vier Stunden früher, da seit einigen Jahrzehnten die Generalversammlung der Narrenzunft Schömberg am 5. Januar um 20 Uhr stattfindet. Bereits zur Generalversammlung jucken die Zwanzger im Narr und Fuchswadel zu den Klängen des Narrenmarsches in die Stauseehalle ein. Der Narrenrat und auch Verbandsgäste wie von der VSAN oder der Landschaft tragen bereits hier ihre typischen Fasnetshäser.
Abstauben in Schömberg
Am Tag nach der Generalversammlung trifft sich der Narrenrat bereits morgens zum Aufräumen in der Stauseehalle. Danach treffen sich Narrenrat und Zwanzger im Café Baier. Der Jahrgang ist in Narr und Fuchswadel unterwegs. An einer großen Tafel stellen sich Zwanzger und Narrenrat gegenseitig vor, bevor der Ablauf vom Abstauben erläutert wird.
Am frühen Nachmittag brechen die Zwanzger auf. Meist aufgeteilt in mehrere Gruppen ziehen sie durch ganz Schömberg und besuchen Schömberger Narrenhäuser. Ab und zu auch Verwandte und Bekannte. Allerdings warten viele Schömberger auf den Besuch und haben häufig auch etwas vorbereitet. Dazu zählen unter anderem die Narrenhäser und Larven. Diese liegen in den Häusern bereits bereit, damit sie vom Staub des letzten Jahres abgestaubt werden können. Meist ein symbolischer Akt, da die Häser und Larven über das Jahr sehr gut aufbewahrt werden.
Die Zwanzger betreten die Häuser und Wohnungen häufig zu Klängen des Narrenmarsches und tanzen durch die Räume. Ausgestattet mit einem Staubwedel, der einem Feadrawisch des Narren ähnelt, entstauben sie die bereitgelegten Fasnetsutensilien.
Nach dem Abstauben werden meist die Larven abgelegt und man geht zum gemütlichen Teil des Abstaubens über. Viele Zwanzger müssen sich natürlich auch hier vorstellen. Wie es dann weiter geht, ist nicht geregelt und dringt auch nicht immer an die Öffentlichkeit.
Abends treffen sich die Zwanzger meistens wieder im Städtle und ziehen gemeinsam durch die Wirtschaften.
Wenn man die Jahrgänge nach ihrer Zwanzgerfasnet nach den tollsten Tagen ihrer Fasnet fragt, wird fast immer das Abstauben genannt. Das Abstauben ist ein einmaliger Tag, den es auch nur einmal im Leben gibt. Dieser Tag ist den Zwanzgern vorbehalten. Nur sie dürfen zum Abstauben gehen.
Das Kennenlernen von manchmal wildfremden Schömbergern in ihrem Zuhause, in geselliger Runde ist ein herrliches Ereignis. Bei den Haussammlungen geschieht dies zwar auch, allerdings war zum Zeitpunkt vom Abstauben kein Zwanzger je bei einer Haussammlung und meist wird der Narrenrat alleine und nicht mit den Jahrgängern begleitet.